Was sind DeviceLink-Profile?
Devicelink-Profile sind eine spezielle Variante von ICC-Profilen, die eine vordefinierte Farbtransformation/Farboptimierung direkt von der Quelle zum Ziel in einem Profil abbilden. Jeder Farbwert des Quellfarbraums wird also direkt - ohne Umwege über einen Zwischenfarbraum - in einen bestimmten Farbwert des Zielfarbraums konvertiert. Dabei können Quell- und Zielfarbraum je nach Einsatzzweck eines DeviceLink-Profils unterschiedlich oder gleich sein.
DeviceLink-Profile ergänzen den Einsatz von Standard ICC-Profilen, um bei bestimmten Aufgabenstellungen bekannte Schwächen einer ICC-Profil basierten Farbkonvertierung gezielt zu umgehen. Bei der Verwendung üblicher ICC Ein- und Ausgabeprofile werden die Daten über einen definierten geräteunabhängigen (3-kanaligen) Zwischenfarbraum transformiert. Das ist in der Regel der Lab-Farbraum. Wenn dann von CMYK nach CMYK konvertiert wird (z.B. von isocoated_v2 nach PSOcoated_v3), gehen dabei zwangsläufig einige Eigenschaften der CMYK Originaldaten verloren. Das liegt daran, daß bei der Konvertierung vom 4-kanaligen Quellfarbraum in den 3-kanaligen Zwischenfarbraum der Scharzaufbau verloren geht und bei der weiteren Konvertierung vom 3-kanaligen Zwischenfarbraum in den wieder 4-kanaligen Zielfarbraum eine komplette Neuseparierung erfolgt - viele Informationen aus dem Quellfarbraum sind ja nicht mehr da. Dabei entstehen teilweise unvorhersehbare und drucktechnisch unerwünschte Resultate wie die Konvertierung von Schwarz in 4C oder einer Verschmutzung von Primär- und Sekundärfarben. Außerdem stehen jeweils nur die allgemeinen Rendering Intents für die Anpassung des Farbraumumfangs zur Verfügung.
Bei der Erstellung eines bestimmten DeviceLink-Profils sind hingegen Quell- und Zielfarbraum, sowie die Aufgabenstellung für die Konvertierung/Optimierung bereits bekannt. Dadurch lassen sich deutlich bessere - weil optimierte - Ergebnisse erzielen, als beim Einsatz von allgemeinen ICC-Quell- und Zielprofilen. Über ein DeviceLink-Profil lassen sich auch gezielt bestimmte Farbwerte oder Farb-Kanäle schützen oder auf bestimmte Werte abbilden. Es ist dadurch auch möglich, dass bestimmte Bereiche gar nicht konvertiert werden, wenn dies nicht notwendig ist. Beispiele hierfür wäre die Reinhaltung bestimmter Kanäle bei einer Prozess-Konvertierung oder nur die Reduktion des Gesamtfarbauftrags in hochgesättigten Bereichen (Reduzierung des maximalen Farbauftrags).
DeviceLink-Profile können entweder für einen bestimmten Einsatzbereich fertig vorberechnet sein und dann statt ICC-Profilen durch unterschiedliche Software angewendet oder aber durch entsprechende Farbserver-Software dynamisch berechnet und angewendet werden. Für beide Bereiche gibt es hochwertige Lösungen von ColorLogic.
Typische Einsatzbereiche für DeviceLink-Profile
DeviceLink-Profile werden für spezielle Anwendungen bei der Konvertierung oder Anpassung im Farbworkflow benötigt. Typische Bespiele • Die Konvertierung zwischen unterschiedlichen Druckprozessen und Druckstandards oder die Optimierung der Separation für einen bestimmten Druckprozess (Farbauftragsbeschränkung, SaveInk...). • Auch bei der Separation von RGB-Daten für einen bestimmten CMYK -Druckprozess (oder umgekehrt!) oder im Bereich RGB/CMYK nach n-Color/Multicolor zeigen DeviceLink-Profile ihre Stärken. Generell kann man sagen, dass DeviceLink-Technologie überall dort zum Einsatz kommt, wo ein bekannter Quell-Farbraum in einen bekannten Zielfarbraum abgebildet werden soll.
Fertige Standard DeviceLink-Profile
ColorLogic bietet professionelle DeviceLink-Profile für alle der oben genannten Aufgabenstellungen bei der Konvertierung und Optimierung von Farb-Daten für alle aktuellen europäischen und internationalen Druckstandards an. Für individuelle Anpassungen (z.B. an einen Hausstandard, unterschiedliche Gesamtfarb-Auftrag oder SaveInk-Stärken) empfehlen wir die Software CoPrA, welche in der Lage ist, maßgeschneiderte DeviceLink-Profile auf Basis eigener ICC-Profile zu erzeugen. Die nachfolgend vorgestellten Standard-DeviceLink-Profile wurden mittels CoPrA von Fachleuten erstellt und optimiert.
Die Devicelink-Profile sind in Devicelink-Sets zusammengefaßt, die es in zwei Editionen gibt. • Die Open-Edition umfasst offene (nicht codierte Profile), die in jeder Applikation und mit jedem RIP oder Workflowsystem einsetzbar sind, welches DeviceLink-Profile nach ICC-Standard unterstützt. • Die Limited Edition umfasst die gleichen Profile in codierter Form, welche sich ausschließlich mit dem Farbserver ZePrA von ColorLogic einsetzen lassen. Ein Upgrade von der ZePrA Limited Edition auf die jeweilige Open Edition ist zum Differenzbetrag möglich.
Übersicht über die Devicelink-Sets
Basic-Set, nur Open Edition Das Basic-Set umfasst DeviceLink-Profile für die Konvertierung zwischen ISOcoated/ISOcoated_v2/PSOcoatedv3 zu anderen europäischen Druckstandards.
Offset/Tiefdruck-Set, Open Edition / Limited Edition Das Offset/Tiefdruck-Set umfasst qualitativ hochwertige DeviceLink-Profile für die Konvertierung und Gesamtfarbauftragsbeschränkung für alle Druckstandards für den Bogen- und Rollen-Offset sowie für den Tiefdruck.
Offset SaveInk-Set, Open Edition / Limited Edition Das Offset SaveInk-Set umfasst qualitativ hochwertige DeviceLink-Profile zum Sparen von Druckfarbe (SaveInk) für den Bogen- und Rollen-Offset Druck.
Newsprint-Set, Open Edition / Limited Edition Das Newsprint-Set umfasst qualitativ hochwertige DeviceLink-Profile, die speziell für den Zeitungsdruck (Konvertierung, Gesamtfarbauftragsbeschänkung, SaveInk) zusammengestellt wurden.
Expert-Set, Open Edition / Limited Edition Das Expert-Set umfasst sämtliche DeviceLink-Profile für die Farbkonvertierung, Gesamtfarbauftragsbeschränkung & Druckfarbeinsparung/Stabilisierung).
|